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Top-10-Gesundheits-App: Was zeichnet diese Apps aus?

Geschrieben von ursula.kramer am Freitag, 31. Mai 2019 - 18:58

Ganz unabhängig davon, um welche Art von Top-10-Gesundheits-App es sich handelt, lässt sich bei diesen Apps eine Gemeinsamkeit feststellen, so das Ergebnis der strukturierten Marktscreenings, die HealthOn im Zeitraum von Oktober 2018 bis Mai 2019 durchgeführt hat (1). Apps, die in der Nutzergunst vorne liegen und im Ranking der Nutzerbeliebtheit unter den Top 10 Gesundheits-Apps landen, werden in kurzen Zeitabständen aktualisiert. So lässt das Aktualisierungsdatum, das für jede App in Google Play ausgewiesen wird, auch Rückschlusse zu auf die Qualität - aus Nutzersicht.
Der Vergleich der Top 10 Gesundheits-Apps für Verbraucher (Consumer Health-Apps) und der Top 10 Apps für Patienten (Medizin-Apps) zeigt außerdem, dass es sehr deutliche Unterschiede gibt in der absoluten Nutzernachfrage.

Top-10-Gesundheits-Apps für Verbraucher werden insgesamt viel stärker nachgefragt.

Die Summe der Downloads der 10 beliebtesten Verhütungs-/Frauen-Apps ist fast 40 mal so groß, wie die der 10 beliebtesten Diabetes-Apps (2). In dieser App-Kategorie ist der hohe Veränderungsdruck besonders deutlich. Bei keiner der 10 beliebtesten Verhütungs- und Ernährungs-Apps liegt die Aktualisierung länger als 6 Monate zurück. Aber auch bei den deutlich weniger nachgefragten Medizin-Apps für Patienten ist auf den vorderen Plätzen viel Dynamik erkennbar, auch sie zeichnen sich durch kurze Aktualisierungszyklen aus.

FAZIT: Wer als App-Anbieter schnell reagiert, die eigene App technisch und inhaltlich auf dem Laufenden hält, Marktentwicklungen verfolgt und mit Updates darauf reagiert, schneidet bei den Nutzern besser ab und kann mehr Nutzer erreichen, was sich an den höheren Downloads zeigt. Das alleine reicht jedoch nicht aus: Im Kern muss die App eine Lösung sein für ein Problem, das vom Nutzer als relevant eingeschätzt wird, sonst gibt es keine Nachfrage und keine Motivation zu Nutzung. Patienten sehen in Gesundheits-Apps vermutlich nur einen Baustein einer Lösung, sie sind auf ärztliche Versorgung angewiesen. Wenn Apps Teil einer Versorgungslösung sein sollen, müssen sie zum gemeinsamen Arbeitsmittel von Arzt und Patient werden, mit dem Daten ausgetauscht und die Kommunikation zwischen Arzt und Patient in der Therapieführung unterstützt wird.

Quelle:

  1. HealthOn Marktsceenings Gesundheits-Apps 10/2018 bis 5/2019
  2. Infographik: Top 10 Gesundheits-Apps - Survival of the fittest
Kategorie

HealthOn - Experten in Sachen Digital Health

Dr. Ursula Kramer - Die Ap(p)othekerin bloggt auf HealthOn

DiGA-Expertin, Autorin, Beraterin

Die Vision eines gerechten, patientenorientierten Gesundheitssystems treibt die Ap(p)othekerin Dr. Ursula Kramer an. Digitalisierung sieht sie als Möglichkeit, diesem Ziel näher zu kommen. Seit 2011 testet sie Qualität, Sicherheit und Anwenderfreundlichkeit von Gesundheits-Apps, Medizin-Apps und Apps auf Rezept (DiGA). Sie will Transparenz schaffen und digitale Gesundheitskompetenz fördern. Sie teilt die Erfahrung aus der Analyse vieler tausender Gesundheits-Apps in der Beratung von Unternehmen, sie schreibt darüber im Blog auf HealthOn, hält Vorträge und erstellt wissenschaftliche Publikationen. Mehr zur Ap(p)othekerin Dr. Ursula Kramer...